Fortbildung
Einschränkungen nachfühlen können
Wie fühlt sich Alterszittern an? Und wie fährt es sich in einem Patientenlifter? Rund 30 Mitarbeitende aus Pflege und Hauswirtschaft waren Ende März am Aktionstag des Seniorenheims Haus Maria Rast in Telgte eingeladen, Altern und Älterwerden selbst zu erleben mit dem Ziel, das Verständnis für Einschränkungen älterer Menschen in der täglichen Arbeit mit ihnen zu fördern. Die Initiative fand im Rahmen des Caritas-Projektes „Werte pflegen“ statt, das sich der ethischen Praxis in der Altenhilfe widmet.

Am Aktionstag in Telgte hatten Mitarbeitende die Gelegenheit, buchstäblich „in die Schuhe der Bewohnenden zu steigen“, erklärt Karen Ohlmeyer, Leiterin des Seniorenheims Haus Maria Rast in Telgte. Um das Nachempfinden zu ermöglichen, hatte die Einrichtung unter anderem Alterssimulationsanzüge organisiert. Die Räume des Pfarrzentrums der St. Clemens-Gemeinde in Telgte boten viel Fläche für praktisches Üben, um Werteempfinden in der Arbeit zu stärken.
In die Schuhe der Bewohner:innen schlüpfen
„Unser Ausgangspunkt für die Idee war, Achtsamkeit für andere und für sich selbst zu stärken“, sagt Ingrid Krey im sozialen Dienst der Einrichtung. Im Arbeitsalltag in der Altenhilfe erhalten demenzkranke Bewohnerinnen und Bewohner häufig besondere Aufmerksamkeit. Aber auch ohne demenzielle Erkrankung kann das Altern Einschränkungen mit sich bringen, die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Neben einem Zugewinn an Verständnis für ältere Menschen, hatte das Erleben am Aktionstag auch teamstärkenden Charakter. „Für viele Teilnehmenden war es seit langer Zeit wieder eine echte gemeinsame Erfahrung, für einige Mitarbeitende und Auszubildenden war es inmitten der Corona-Zeit sogar ein erstes Kennenlernen“, betont Krey.
Den Aktionstag organisierte Haus Maria Rast im Rahmen des Projektes „Werte pflegen“, das sich der ethischen Praxis der Altenhilfe widmet. In dem vom Ethikforum im Bistum Münster und Diözesancaritasverband geförderten Projekt werden aktuell Kleinprojekte an insgesamt acht Standorten unterstützt, deren Beiträge auch wissenschaftlich begleitet werden.
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