Angebotsplanung

Verein organisiert Fenster-Gymnastik im Heim

Wenn die betagten Sportlerinnen und Sportler wegen der Corona-Pandemie nicht zum Verein kommen dürfen, kommt der Verein zu ihnen: Die TSV Reinbek im südlichen Schleswig-Holstein bietet der Bewohnerschaft einer nahe gelegenen Seniorenwohnanlage zweimal wöchentlich Fenstergymnastik an.

Foto: Fotolia/Alexander Raths
Foto: Fotolia/Alexander Raths Heimbewohner können Streamingangebote von Sportvereinen oft nicht nutzen – Trainingsangebote vor dem Fenster oder draußen im Innenhof hingegen schon.

“Das Angebot ist aus Corona erwachsen. Es ist für alle die, die wir mit Livestreams und Videos nicht erreichen, wie zum Beispiel Menschen in einem Altersheim”, sagt der sportliche Leiter der TSV Reinbek, Uwe Schneider. So sei die Idee entstanden, extra für diese Menschen etwas zu machen.

“Da wir nicht mehr zu den Menschen ins Haus kommen dürfen, haben wir uns überlegt, die Gymnastik am Fenster zu machen”, sagt Übungsleiterin Babette Rackwitz-Hilke. Sie steht während des Trainings vor der Seniorenwohnanlage, aus einer kleinen Bluetooth-Box spielt sie Musik für Senioren-Fitness ab. An den geöffneten Fenstern oder im Freien machen die Teilnehmerinnen mit: Sie schwenken bunte Tücher, kreisen mit den Armen und Fußgelenken oder machen Dehnübungen.

Mit den Kontaktbeschränkungen sei die Stimmung gekippt und auch depressiv geworden, sagt Rackwitz-Hilke. “Das war das Signal für uns, da müssen wir unbedingt hin und was machen. Sport und Bewegung bewirkt ja auch etwas im Körper, Glückshormone werden freigesetzt.
Und das ist unser Ziel: Spaß haben und sich wieder sehen.”

Passend dazu: Geriaterin empfiehlt regelmäßige Treffs im Heim gegen Depressionen.