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Unterwegs mit der E-Rikscha

Freiheit, Fahrtwind und Natur – Fahrrad-Rikschas und Spezialräder sollen Älteren oder Menschen mit Behinderungen neue Abwechslung bieten. Die Erfahrungen eines entsprechenden Projektes aus Hessen sind bislang positiv. Alten- und Pflegeheime werden für eine gewisse Zeit mit Spezialrädern ausgestattet. Auf Tour geht es dann mit E-Rikschas oder E-Tandems. Auch Menschen mit einer Sehbehinderung sollen davon profitieren.

Fahrrad-Rikscha
Foto: www.vanraam.com Wer nicht alleine in die Pedale treten kann, soll dennoch Ausflüge an der frischen Luft unternehmen - mit Hilfe von anderen und elektrischem Rückenwind.

“Ich finde das eine ganz tolle Sache”, sagt Katja Noll, die Leiterin der Römergarten Senioren-Residenz Haus Ullrich im mittelhessischen Kirchhain. Die Einrichtung ist eine von mehreren in Hessen, die an dem Projekt teilnehmen. Bisher hätten Mitarbeiter die Bewohner gefahren, nun seien auch Ehrenamtliche gefunden worden, die mit den Senioren Fahrten machten.

Zwei Passagiere finden auf der elektrisch angetriebenen Rikscha Platz. “Ausflüge in die Stadt, aber auch zu kleineren Seen in der Nähe sind beliebt”, erzählt Noll. Für die Senioren bedeute das Freiheit und die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen. “Wenn das weiterhin so gut angenommen wird, wollen wir eine eigene Fahrrad-Rikscha anschaffen.”

Zum Konzept des Projektes “Radfahren gemeinsam neu entdecken” gehört: Das Land stellt zusammen mit der “Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen” sozialen Einrichtungen die Spezialfahrräder zur Verfügung, die für Menschen mit eingeschränkter Mobilität gedacht sind. Unterstützung gibt es zudem vom Verein “Radeln ohne Alter Deutschland”. So sollen den Menschen neue Freizeitmöglichkeiten, mehr Abwechslung sowie Bewegungsfreiheit eröffnet werden. Zudem will die Initiative zeigen, welche Optionen es auch für jene gibt, die nicht alleine oder aus eigener Kraft auf Fahrradtour gehen können.

Die Nachfrage ist laut dem hessischen Wirtschaftsministerium groß: “Derzeit sind zehn Spezialräder im Umlauf”, berichtet ein Sprecher. Der Großteil der Räder kommt demnach in der Senioren- und Altenpflege zum Einsatz. Drei Monate könne eine Einrichtung das Angebot nutzen. Das Projekt wurde im vergangenen November gestartet und soll bis Ende des Jahres laufen. “Wir prüfen die Möglichkeit einer Verlängerung bis ins nächste Jahr.” (dpa)

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