Angebotsplanung

Mobiler Kleiderflohmarkt hebt Selbstwertgefühl

An einem Samstag pro Monat ist Markttag im Seniorenhaus St. Irmina in Saarbrücken. Bewohner:innen können dann gut erhaltene Pullover, Blusen, T-Shirts, Hemden oder Jacken günstig erstehen und ihre Garderobe erweitern.

Kleiderständer, AdobeStock/Lubo Ivanko
Foto: AdobeStock/Lubo Ivanko Der Kleidermarkttag kommt laut Einrichtungsleitung Ute Krüger sehr gut an. Das eingenommene Geld fließt in einen extra Kaffee oder ein Eis bei einem Ausflug an die Seniorinnen und Senioren zurück.

„Die Idee kam uns vor vier Jahren, da wir immer wieder von Leuten, die ausziehen, oder von Angehörigen ehemaliger Bewohner:innen Kleidungsstücke geschenkt bekommen. Weil es viel zu schade ist, diese wegzuwerfen, bieten wir sie unseren Bewohner:innen auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit an,“ erzählt Einrichtungsleiterin Ute Krüger.

Einkaufen wie früher

Wie in einem Kaufhaus hängen 20 bis 30 Kleidungsstücke an einem Ständer auf Rollen und werden von einer Mitarbeiterin der Sozialen Betreuung durch die Flure gefahren. Dort gibt es überall Nischen mit Sitzmöglichkeiten. Die Kollegin begleitet die alten Menschen, die nicht mehr in die Stadt gehen können oder wollen, bei ihrem Einkauf und gibt die erworbenen Schätze anschließend zum Zeichnen mit Namen an die Wäscherei. Beim Stöbern und Bezahlen der Kleidung haben die Menschen das Gefühl, wie früher einkaufen zu gehen.

„Vor allem für immobile Menschen, für die das Verlassen der Einrichtung viel Aufwand bedeutet, schafft unser Markttag neue Anreize sowie eine praktische Möglichkeit, sich mit neuer Kleidung einzudecken. Unsere Senior:innen gehören noch der Generation an, die nicht vertraut damit ist, im Internet einzukaufen. Sie wollen die Ware anfassen und anprobieren. Und sie wollen dafür etwas bezahlen, auch wenn es nur 1 Euro oder 50 Cent pro Kleidungsstück sind. Das hebt das Selbstwertgefühl“, betont Ute Krüger.