Biografiearbeit

Glücksbringer Meerschweinchen

Klaudia und Paulina Tiemeshen, Expertinnen für Tiergestüzte Interventionen, arbeiten in Pflegeeinrichtungen mit Meerscheinchen. Diese Fluchttiere sind klein genug, dass man sie auf den Schoß nehmen kann. Weil sie ständig knabbern und fressen und die spürbaren Mahlbewegungen des Kiefers alten Menschen häufig ein Lächeln entlocken, eignen sich die neugierigen Nager laut der Expertinnen gut, um in Kommunikation zu treten.

Foto: Carola Otterstedt
Foto: Carola Otterstedt Meerschweinchen gelten als neugierig, aber auch als scheu.

In der Zeitschrift Mensch & Tier (1/2021) erzählen die Tiemeshens im Interview, wie sie die Teilnehmenden auffordern, die Tiere auf den Schoß zu nehmen und wie der Mensch erkennt, ob sich das Meerschweinchen wohlfühlt: an der ruhigen Atmung, am Fressen, am ruhigen Verharren.

“Oft gelingt es uns so, bei den Teilnehmenden Emotionen zu wecken, über die sie dann sprechen”, sagen die Schwestern. “Sie erinnern sich beispielsweise an Erlebnisse von früher mit anderen Tieren und Freunden.” Auch fordern sie die Seniorinnen und Senioren zu Aktivitäten auf, wie vorbereitetes Grünzeug verfüttern. Das bringe die Menschen in eine Art Versorgerrolle zurück und stärke so ihr Selbstwertgefühl.

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