Biografiearbeit
Biografiearbeit mit Kriegskindern
In einer Interviewsammlung präsentiert das AWO Seniorenzentrum Moers-Schwafheim die Geschichten von Zeitzeuginnen der Stunde Null. Sieben Bewohnerinnen berichten anhand von Kindheits- und Jugenderinnerungen von der Zeit unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Die Stunde Null ist ein Begriff, der sich auf die Zeit vom Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai 1945 und den frühesten Abschnitt der unmittelbaren Nachkriegszeit bezieht. Dieser Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte schrieb für viele Menschen auch auf dem persönlichen Lebensweg einen Neuanfang. Durch Flucht, Vertreibung oder Enteignung machten sie sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft und verließen dauerhaft oder auf Zeit ihre Heimat. Die zurückgelegten Wege bilden den roten Faden der Interviews, die Alexandra Dzionsko-Abel mit Bewohnerinnen ihrer Einrichtungen geführt hat. Die Erzählungen aus der persönlichen Sicht der Protagonistinnen mündeten im Buch Un-Wege.
Zu Beginn eines jeden Interviews findet sich im Buch ein großformatiges Porträt mit Daten zu den zurückgelegten Kilometern, dem Alter zu Kriegsende sowie der alten und der neuen Heimat. Diesem folgt eine Landkarte, auf der sich die Route anhand von in den Interviews benannten Stationen verfolgen lässt. “Die Interviews selbst orientieren sich an dem Sprachstil der Interviewpartnerinnen, um ein möglichst hohes Maß an Authentizität zu wahren”, so die Projektinitiatorin in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Aktivieren. Wie sie bei den Interviews vorgegangen ist und wie andere Einrichtungen ein zeitgeschichtlich-biografisches Projekt ins Leben rufen können, ist dort ebenfalls nachzulesen.
Weitere Ideen zur Biografiearbeit finden sich in der Ideendatenbank des Portals AktivierenPlus. Der Zugang ist für Abonnenten der Zeitschrift bereits im Preis integriert und nach einmaliger Registrierung unbegrenzt möglich.
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