Demenz

Handpuppen unterstützen die Kommunikation

Verlieren Menschen mit Demenz nach und nach ihre Sprache, können Handpuppen die Verständigung erleichtern. Ein Projekt aus einer Tagespflege zeigt, wie es geht.

Betreuung mit Handpuppe
Foto: Werner Krüper (vor Corona aufgenommen) Die Tagespflege im Seniorenstift St. Marien hat die Arbeit mit der Handpuppe als Einzelbetreuung in den Wochenplan aufgenommen. So weiß jeder Mitarbeiter, wann dieses Angebot zeitlich umgesetzt wird.

Schreitet eine Demenz fort, kann es zu Sprachstörungen bis hin zum völligen Sprachzerfall kommen. Den Betroffenen fällt es zunehmend schwerer, ihre Bedürfnisse, Sorgen, Beschwerden und Wünsche zu äußern. Handpuppen können ein probates Medium sein, diese Kommunikationserschwernisse zumindest teilweise zu kompensieren.

Die Mitarbeiter der Tagespflege im Seniorenstift St. Marien in Schwelm in Nordrhein-Westfalen haben sich für das Know-how durch Fachliteratur selbst angeeignet und sich über ihre Erfahrungen regelmäßig ausgetauscht. Hierbei lernten sie im Selbststudium die Haltung, die Sprache und die Gestik der Puppe und die zu erwirkenden Effekte bei Menschen mit Demenz. Oberstes Prinzip beim Einsatz der Handpuppen sollte sein: Der Gast entscheidet, ob er dieses Angebot möchte. Lehnt er die Handpuppe ab, so wird das als ein Ausdruck von gelebter Autonomie akzeptiert.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Aktivieren stellt das Team ein Beispiel eines demenzbetroffenen Seniors vor, bei dem der Einsatz der Handpuppe einen besonders positiven Effekt erzielt hat: Wortfindungsstörungen waren im Gespräch mit der Handpuppe mit der Zeit nahezu verschwunden.

Tipp: In der Mediathek Vincentz Wissen finden sich zum Stichwort “Puppe” 87 Artikel und Bücher.