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Die Körpersprache Demenzbetroffener deuten

Demenzbetroffene, die ihre Sprache verloren haben, setzen vermehrt ihren Körper ein, um sich verständlich zu machen. Sie brauchen einfühlsame Dolmetscher, damit Kommunikation gelingt.

Seniorin in Nahaufnahme schaut ernst
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Demenzbetroffene entwickeln eine eigene Mitteilungsmöglichkeit für Dinge, die ihnen wichtig sind.

Foto: Werner Krüper

Ein Demenzerkrankter, dessen Sprache nicht mehr zur Verfügung steht, leidet, weiß Aktivieren- und Buchautorin Ute Schmidt-Hackenberg (10-Minuten-Aktivierung). Er spürt, dass die Wortfetzen oder Silben seiner Rede keinen Sinn mehr ergeben. Deshalb versucht er, durch häufiges Wiederholen Ordnung in seinen Satz zu bringen. Zur Verdeutlichung baut er eine eigene Körpersprache auf, angelehnt an die Körpersprache, die er früher bereits verwendet hat. "Leider wird dieser neuerliche Nothelfer von den Menschen um ihn herum nicht ohne weiteres verstanden", weiß die Fachbuchautorin. "Diese Einschränkung ist oft derart deprimierend, dass er verstummt und erstarrt. Angehörige, Besucher und mitunter auch Mitarbeiter schwanken zwischen Mitleid und Hilflosigkeit."

Doch entwickeln Demenzbetroffene eine eigene Mitteilungsmöglichkeit als Körpersprache für Dinge, die ihnen wichtig sind. "Jetzt sind wir es, die diese Signale erlernen sollten, weil sich so viele Missverständnisse vermeiden lassen", fordert Schmidt-Hackenberg in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Aktivieren. Dort gibt die Autorin und Aktivierungstherapeutin Hinweise, wie Betreuende häufig zu beobachtende körperliche Ausdrucksweisen – wie wischen, mit der Faust auf den Tisch hauen, trippeln oder Oberkörperkreisen – im Kontext interpretieren können. So kann es gelingen, die Körpersprache von Menschen mit Demenz besser zu verstehen.

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