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Demenzbetroffene in der Tagespflege multimodal fördern
Die Münchener Tagespflege Schwabing der Stiftung Katholische Familien- und Altenpflegewerk ist eine von 32 Tagespflegeeinrichtungen, die im Projekt DeTaMAKS eine Ressourcen erhaltende Therapie für Menschen mit Demenz erfolgreich umsetzt.

DeTaMAKS steht dafür, Demenzbetroffene in der Tagespflege motorisch, alltagspraktisch, kognitiv und spirituell zu fördern. Der multimodale Ansatz hat sich in der Praxis bewährt.
Foto: Christiane Ammer-Wabnitz
"Es war die gute Erfahrung mit unserem bisherigen Betreuungskonzept, das uns sehr schnell davon überzeugt hat, dass wir an dem bundesweiten Modellprojekt "DeTaMAKS" des Universitätsklinikums Erlangen teilnehmen", schreibt Aktivieren-Autorin Christiane Ammer-Wabnitz in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift. Sie leitet die Tagespflege Laim und ist Vorstand der Stiftung Katholische Familien- und Altenpflegewerk in München. Bei dem wissenschaftlichen Projekt, das die Tagespflege von November bis April 2015 durchgeführt haben, geht es um eine Ressourcen erhaltende Therapie für Menschen mit Gedächtnisschwierigkeiten. Es soll nachweisen, dass ein nicht-medikamentöses, aus mehreren Komponenten bestehendes, regelmäßig in der Tagespflege durchgeführtes Förderprogramm:
- die Selbständigkeit der Tagespflegegäste im Alltag fördert
- durch sinnstiftende Tätigkeiten eigene Kompetenz erleben lässt und damit die Lebensqualität verbessert
- in der Gruppe Gespräche und das soziale Miteinander fördert
- durch Einsparung von Psychopharmaka deren unerwünschte Wirkungen reduzieren kann
- die Arbeitszufriedenheit der Therapeuten (Altenpfleger, Betreuungsassistenten)
- durch eine als sinnvoll und abwechslungsreich erlebte Aktivierungstherapie steigern kann
Ein multimodales Vormittagsprogramm von DeTaMAKS dauert zwei Stunden und teilt sich auf in zehn Minuten soziale Einstimmung mit Gestaltung des Tischs in der Mitte, Gesprächsrunde zur Hinführung auf das Thema, wie Singen eines Liedes oder ein Gespräch etwa mit dem Thema "Was erfreut mich?", 30 Minuten motorische Aktivierung wie Kegeln oder Zielwerfen, zehn Minuten Pause zum Trinken oder für einen Toilettengang, 30 Minuten kognitive Aktivierung wie Beamer-Übungen sowie 40 Minuten alltagspraktische Aktivierung – etwa das Zubereiten eines kleinen Imbisses.
Das Therapieprogramm enthält sich wiederholende Bestandteile, gleiche Rituale. "Die Mitarbeiter bringen neben einem täglich durch das DeTaMAKS-Manual vorstrukturierte Programm ihre eigenen Erfahrungen und Vorlieben mit ein", erläutert Ammer-Wabnitz. Wesentlich seien die eigene Zufriedenheit mit der Therapeutenrolle und die Freude an der Gruppe.
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