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Warum Demenzbetroffene Musik erinnern
Warum bleibt Musik bei Demenzbetroffenen so lange im Gedächtnis? Neurowissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften haben jetzt eine erste Erklärung dafür gefunden, wie Spiegel Online berichtet.

Das für das Musikgedächtnis zuständige Hirnareal verzeichnet bei Demenzbetroffenen einen sehr geringen Schwund an Hirnmasse. Foto: Werner Krüper
Für ihr Projekt lokalisierten die Forscher zunächst das Musik-Langzeitgedächtnis. Hierzu wurde 32 gesunden Studienteilnehmern eine Auswahl an bekannten, erst kurz zuvor gehörten und völlig unbekannten Liedern vorgespielt. Währenddessen analysierten die Wissenschaftler um Jörn-Henrik Jacobsen die Hirnaktivität mittels Ultrahochfeld-Magnetresonanz-Tomografen – einer Form des MRT.
Anhand der Ergebnisse identifizierten die Leipziger Forscher jenen Teil des Gehirns, der bei der Musikwiedererkennung aktiv ist. Bislang vermuteten Experten, dass die Region im Schläfenlappen liegt, dem Teil des Gehirns, der unter anderem für das Hören zuständig ist. Tatsächlich aber ermöglichen Hirnareale die Wiedererkennung von Musik, die sonst für komplexe motorische Abläufe zuständig sind. Nirgendwo sonst bleibt das Nervengewebe bei Demenz derart intakt.
Auch konnte Jacobsen mit seinem Team bei weiteren Versuchen Nervenbahnen identifizieren, die die für die Musikerkennung zuständigen Areale mit anderen, ebenfalls gut erhaltenen Hirnregionen verbinden – ein Ansatz für innovative Therapien.
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