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Umfrage: Geimpfte Bewohner bleiben isoliert

Der Biva-Pflegeschutzbund kritisiert, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen seien mehrheitlich trotz zweimaliger Impfung isoliert. Das habe eine Umfrage der Interessenvertretung für alte und pflegebetroffene Menschen ergeben.

Besuch im Pflegeheim auf Distand
Foto: AdobeStock/satjavat Auch wenn beide Impfungen erfolgt sind und der volle Impfschutz eingetreten ist, bleiben Schutzverordnungen bestehen, die Besuche nach wie vor beschränken.

Die deutschlandweite, nicht repräsentative Online-Umfrage habe ergeben, dass sich bei 80 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner, die bereits vollständig geimpft wurden, die Besuchssituation nicht gebessert hat bzw. die Beschränkungen nicht aufgehoben wurden. Im Gegenteil: Bei 10 Prozent der Befragten seien die Schutzmaßnahmen sogar verschärft worden.

“Ein erschütterndes Bild zeichnet diese Umfrage und weist auf die Schwerfälligkeit der verantwortlichen Behörden und die Verunsicherung der Einrichtungen hin”, kritisiert Manfred Stegger, Vorsitzender des Biva-Pflegeschutzbundes. “Die Länder müssen umgehend handeln, damit die Menschen in Alten- und Pflegeheimen nicht länger unter Isolation leiden müssen.” Schließlich gehe es hierbei nicht um Privilegien für Geimpfte, sondern lediglich für einen besonders betroffenen Personenkreis um die Rückkehr zu den allgemeinen Einschränkungen, wie sie für alle gelten. Man könne den Heimen keine Vorwürfe machen, sagte ein BIVA-Sprecher auf Anfrage. Die Bundesländer hätten bisher versäumt, die geltenden Schutzverordnungen für Heime anzupassen.

Erst kürzlich hatte der Pflegeschutzbund mehr Lockerungen in Verbindung mit den Impfungen und insbesonderen bei Besuchen gefordert. Wir berichteten. Auch der Ethikrat (wir berichteten) hatte sich dafür ausgesprochen, im Heimumfeld wieder mehr Freiräume zu ermöglichen.