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Sozialer Kontakt verbessert das Essverhalten
Bewohner essen besser, wenn die Nahrungsaufnahme mit zwischenmenschlicher Zuwendung verbunden ist, sagte das interdisziplinäre Ernährungsteam des Caritas Altenpflegeheims Kardinal-Jaeger-Haus in Oschersleben. Essen in Gesellschaft werte das Geschmackserlebnis auf und steigere das allgemeine Wohlbefinden.

Mahlzeiten seien wichtige Momente für die Beziehungsgestaltung zwischen professionell Pflegenden und pflegebedürftigen Bewohnern in stationären Einrichtungen der Altenhilfe, erklärten Andreas Kretschmer, Einrichtungsleiter des Kardinal-Jaeger-Hauses, und sein Team im Rahmen ihres Ernährungskonzeptes in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege. Zum Ernährungsmanagement gehöre, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen im Zusammenhang mit Ernährung zu beraten und sie in die Menüplanung einzubeziehen.
Förderlich für das Essverhalten sei zudem, die Speiseräume ansprechend zu gestalten. Dazu gehöre die Tischgestaltung mit Blumen, sowie das Verwenden von Glasbechern, Porzellantellern und vollständigem Besteck. Auch das Bilden von abgestimmten Tischgemeinschaften, die die Mahlzeit gemeinsam beginnen, übe positiven Einfluss auf die Lebensqualität, die funktionalen Fähigkeiten sowie die Verzehrmengen der Bewohner aus.
Störfaktoren wie ärztliche Visiten oder pflegerische Interventionen seien während der Mahlzeiten zu vermeiden, betonten Kretschmer und sein Team. Gegen agitiertes und herausforderndes Verhalten seitens der demenziell veränderten Bewohner sei entspannte, leise und niederfrequente Musik wirksam. Das Kardinal-Jaeger-Haus hat mit seinem Ernährungskonzept den AltenpflegePreis 2019 gewonnen.
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