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Relative Häufigkeit von Demenz bei Frauen sinkt

Rostocker Demografie-Forscher haben bei 75- bis 84-jährigen Frauen einen Rückgang der Wahrscheinlichkeit von Demenzerkrankungen um jährlich zwei Prozent festgestellt.

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Bis zum Alter von 85 Jahren steigt das Risiko, an Demenz zu erkranken, exponenziell. Es verdoppelt sich bei den Frauen ungefähr alle fünf Jahre, bei den Männern alle sechs Jahre.

Foto: Werner Krüper

Doch die Gesamtzahl von Menschen mit Demenz wird wegen der steigender Zahl Hochbetagter mit Sicherheit weiter zunehmen, so Prof. Gabriele Doblhammer und ihr Team vom Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels. Zudem zeigen die Wissenschaftler in einer weiteren Studie, dass die Behandlung durch einen Facharzt den weiteren Krankheitsverlauf positiv beeinflusst und das Sterberisiko der Menschen mit Demenz verringern kann.

Auch wenn die absolute Krankenzahl durch die zunehmende Alterung wächst, nahm die relative Häufigkeit von Demenz zumindest bei den Frauen ab, wie die Forscher berichten. Für gleich zwei aktuelle Studien konnten die Wissenschaftler auf umfangreiche, anonymisierte Abrechnungsdaten der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) zurückgreifen. Aufgrund der hohen Fallzahlen der Jahre 2007 bis 2009 war es möglich, für jedes Alter ab 65 Jahren die relative Häufigkeit der Demenzerkrankungen, auch Prävalenz genannt, zu berechnen. Eine wichtige Rolle komme der Förderung geistiger und körperlicher Fitness zu, sagte die Demografin Anne Fink. Gleichzeitig bestehe aber die Gefahr, dass der Fortschritt künftig durch die stete Zunahme von Diabetes und Übergewicht abgebremst werden könnte.

Den ausführlichen Forschungsbericht lesen Sie in "Demografische Forschung" 4/2015.