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Nach Impfung: weniger Corona-Tote in Heimen
Die Corona-Schutzimpfungen führen nach Medieninformationen zu einer sinkenden Zahl von Covid-19-Toten in den deutschen Alten- und Pflegeheimen. Wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (FAZ) vom 27. Februar berichtete, ergab eine Umfrage unter großen Pflegeheimbetreibern, dass die Zahl der Infizierten, Erkrankten und Verstorbenen seit Beginn der Immunisierungskampagne deutlich zurückgehe.

So zählten die 28 Johanniter-Seniorenheime in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz unter ihren 2.400 Bewohnern so gut wie keine Corona-Toten mehr. Auch hätten die Krankenhauseinweisungen wegen schwerer Covid-19-Erkrankungen dort aufgehört.
Der Caritas-Verband, der 128.000 Betten in 1.800 stationären Einrichtungen unterhält, teilte demnach mit, nach Verabreichung der Zweitimpfungen seien die Infektionszahlen in den Häusern um 35 bis 65 Prozent zurückgegangen. “Die Impfung hält ihr Versprechen”, sagte Caritas-Präsident Peter Neher der Zeitung: “In den Einrichtungen, in denen bereits vollständig geimpft wurde, gehen die Zahlen der Infektionen und der auf Corona zurückzuführenden Todesfälle klar nach unten.”
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts, die das Blatt zitiert, sind in der letzten Dezemberwoche 2020 noch rund 4.000 Überachtzigjährige an oder mit Covid-19 gestorben. Innerhalb von vier Wochen sei diese Zahl auf 2.600 gesunken. Die Impfungen hatten am 27. Dezember begonnen. Auch die befragten anderen großen Trägerverbände bezeichneten laut FAZ die Impfkampagne als großen Erfolg, darunter die Diakonie, die Arbeiterwohlfahrt und das Rote Kreuz.
Vorsicht ist weiterhin geboten
Dennoch sollten Pflegeheime vorsichtig bleiben, mahnen mehrere Verbände. Auch wenn in den stationären Einrichtungen Schutzimpfungen an den Hochbetagten längst begonnen haben, bleibt nach Überzeugung von Caritas-Präsident Peter Neher “regelmäßige Testung unerlässlich, mindestens solange Bewohnerinnen und Mitarbeiter nicht zwei Mal geimpft wurden – und wahrscheinlich noch länger darüber hinaus”. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, fordert, jede Pflegeeinrichtung müsse garantieren, dass weder Personal noch Besucher ungetestet eingelassen werden.
Die Balance zwischen dem Bedürfnis nach menschlicher Nähe und dem Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner vor Infektionen bleibe “die größte Herausforderung im Alltag der Heime”, glaubt Neher. Diakonie-Präsident Ulrich Lilie sagt: “Diese Herausforderung muss an jedem Ort individuell gemeistert werden. Menschen können auch einen psychischen Tod sterben.” Nach einer nicht repräsentativen Umfrage des Pflegeschutzbunds BIVA bleiben Heimbewohner weiter isoliert.
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