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Mit herausforderndem Verhalten professionell umgehen
Die 6. Jahrestagung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) Witten lenkte den Blick auf demenzspezifische Verhaltensweisen und wie man diesen professionell begegnet.

Sie weiß, wie man Menschen mit Demenz auf Augenhöhe begegnet: Beatrix Döttlinger ist Pflegewissenschaftlerin, Trainerin für Basale Stimulation und Kinästethik.
Foto: Ina Füllkrug
Wie gestische Kommunikation als Bindeglied zwischen Sprache und Handeln eingesetzt werden kann, untersucht Beatrix Döttlinger, Pflegewissenschaftlerin am DZNE, in ihrer Doktorarbeit. Anhand von Videosequenzen analysiert sie Interaktionseinheiten zwischen einer speziell in Basaler Stimulation geschulten Praxisbegleiterin und einer Person mit Demenz. "Es geht um die Fragen: Was teilt Person A Person B körperlich, mimisch, verbal mit? Dabei will ich herausfinden, was mit den beiden bei gestischer Kommunikation passiert und was die Qualität der Pflegeperson ausmacht", sagt Döttlinger gegenüber der Wochenzeitung CAREkonkret.
Verliert ein Mensch die Kontrolle beziehungsweise die Selbstbestimmung über sich, so kann das laut Döttlinger einhergehen mit herabgesetzter Motivation und Beeinflussbarkeit, kognitive Fähigkeiten schwinden und es kann zur Depression kommen. Die Fähigkeit zur Autonomie des Augenblicks bleibt jedoch erhalten. "Wird hier eingegriffen, so erzeugt das Widerstand, meist von Ärger begleitet", erläutert die Wissenschaftlerin.
Hier setzt die gestische Kommunikation an, bei der die Pflegenden die Menschen mit Demenz in ihren Autonomiebestrebungen wahr- und ernstnehmen und sie in ihrem Streben nach Selbstverwirklichung unterstützen. Geht die Person mit Demenz in den Rückzug, so bestätigen die Pflegenden diesen, indem sie sich körperlich und verbal zurücknehmen und innehalten.
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