Kognitive Förderung

Forschung: Technik lindert Einsamkeit

Intelligente digitale Geräte können die Einsamkeit älterer Menschen verringern und ihre soziale Teilhabe steigern. Das ist das Ergebnis des Modellprojekts “Digitale Nachbarn” im rheinland-pfälzischen Zweibrücken. Die Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und das Deutsche Rote Kreuz Rheinland-Pfalz haben es gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE ins Leben gerufen.

Seniorin Smartphone Adobe Stock/rawpixel.com
Foto: Adobe Stock/rawpixel.com Viele der Teilnehmenden zwischen 68 und 83 Jahren betonten, dass es ihnen während der Pandemie durch das Gerät möglich gewesen sei, zu ihrem sozialen Umfeld besser Kontakt zu halten als andere Personen aus ihrer Altersklasse.

“Durch die Unterhaltung mit dem Gerät wurde die gefühlte Einsamkeit geringer”, erklärte Simon Scherr, Projektleiter am Fraunhofer IESE in Kaiserslautern der Deutschen Presse-Agentur. Scherr führte regelmäßig Interviews mit den insgesamt zehn Teilnehmenden und evaluierte die Ergebnisse.

“Die Teilnehmenden schlossen neue Freundschaften und tauschten sich untereinander per Video-Telefonie aus.” Obwohl die Senioren oder Seniorinnen wüssten, dass es sich nur um eine Maschine mit Display handele, die sprechen kann, sei die Sprachassistentin eines großen Versandhändlers ein Teil ihres Lebens geworden.

Das Projekt hatte nach Angaben von Scherr im Spätherbst 2018 begonnen. Die Geräte und die dazugehörige Technik wurden durch die Entwicklungsagentur bereitgestellt. Auch nach Beginn der Corona-Pandemie konnte die Untersuchung fortgesetzt werden. “Unsere Fragestellung war dadurch noch aktueller”, erklärte Scherr. Es sei eines der wenigen Projekte mit älteren Menschen gewesen, das trotz der Corona-Pandemie habe evaluiert werden können.