News

Ethikrat für Lockerungen im Heim nach Impfungen

Der Deutsche Ethikrat hält es für falsch, die Corona-Einschränkungen für Geimpfte früher zu beenden. Allerdings gilt dies nicht für die strengen Schutzmaßnahmen in Altenpflegeeinrichtungen.

Foto: AdobeStock/HunorKristo
Foto: AdobeStock/HunorKristo Gemeinsame Mahlzeiten sollen nach der Empfehlung des Deutschen Ethikrates wieder möglich sein, wenn die Bewohner geimpft sind.

Der Ethikrat plädierte dafür, die zum Schutz vor Covid-19 extremen Kontaktbeschränkungen in Heimen für Senioren, Behinderte oder chronisch Kranke nach der Impfung aufzuheben. Der Verzicht auf gemeinsame Mahlzeiten und andere Isolationsmaßnahmen, die Depressionen und ein rasches Voranschreiten von Demenz begünstigen könnten, sei hier “nur zu rechtfertigen, solange die in solchen Einrichtungen Lebenden noch nicht geimpft sind”.

Hier gehe es nicht um Sonderrechte, sondern um die Rücknahme von der Benachteiligung, betonte Ratsmitglied Sigrid Graumann. In den Einrichtungen zum Schutz der Menschen, die nicht geimpft werden könnten oder nicht geimpft werden wollten, weiter alle Maßnahmen aufrechtzuerhalten, wäre nicht mehr angemessen. Die nicht geimpften Bewohner müssten dann mit anderen Maßnahmen wie Schnelltests, FFP2-Masken und Schutzkleidung für Pflegekräfte geschützt werden.

Passend dazu: Leitfaden für Pflegeheime: Ethisch handeln in der Pandemie