Ein an Demenz erkrankter Mensch mit Hörbehinderung verliert seine sozialen Kontakte. Betroffene erhalten keine mentale Anregung mehr, was zu einem verstärkten kognitiven Abbau führt.
Foto: Fotolia/Ingo Bartussek
26. Sep 2016 | News
Wer hörbeeinträchtigte oder gehörlose Menschen betreut, sollte sich in ihre Welt versetzen können. Der Schwerpunkt der September-Ausgabe von Aktivieren stellt zunächst Ursachen und Auswirkungen von Hörverlust vor und geht dann auf geeignete Angebote ein.
Ein an Demenz erkrankter Mensch mit Hörbehinderung verliert seine sozialen Kontakte. Betroffene erhalten keine mentale Anregung mehr, was zu einem verstärkten kognitiven Abbau führt.
Foto: Fotolia/Ingo Bartussek
Aktivieren-Autorin Marina Göbel ist Heim- und Pflegedienstleiterin im Caritas Pflege- und Taubblindenheim Herbert Nellessen im hessischen Hilders, weiß: "Bevor ich mir Gedanken über die Aktivierung und Freizeitgestaltung von hörbehinderten Bewohnern mache, muss ich mich mit dem jeweiligen Kommunikationsstand des zu Betreuenden befassen." Sie stellt die Unterschiede diesbezüglich zwischen Taubgeborenen, Spätertaubten und Schwerhörigen vor. Letztere fühlen sich laut Göbel an Orten mit vielen Nebengeräuschen äußerst unwohl. Sie haben häufig das Gefühl, ausgeschlossen zu sein. Das führt zu Misstrauen. Sie vereinsamen zunehmend. Schnell wird ein Schwerhöriger, der Dinge nicht begreift oder nicht auf sie reagiert, weil er nichts hört, als dement abgestempelt wird. "So kann Schwerhörigkeit für einen alten Menschen zum Teufelskreis werden", mahnt Göbel.
Sie zeigt auf, wie dieser Teufelskreis durchbrochen werden kann, indem sie geeignete Betreuungsangebote für Hörbeeinträchtigte vorstellt und erläutert, wie man diese praktisch mit den Bewohnern umsetzen kann. Leser erhalten Antworten auf Fragen, wie: Was brauchen Menschen, die schlecht oder nichts mehr hören? Welche Angebote eignen sich, damit sie sich sicher und wohlfühlen? Wie gelingt die Kommunikation mit Höreingeschränkten?
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Buchtipp: Menschen mit Demenz verstehen. Bewegung baut Brücken.
Bücher
Wie erreicht man demenziell erkrankte Menschen? Mit dem "Bilder- und Fühlbuch" von Ulrike Mücke! Einfache, klare Abbildungen laden zum Betrachten und Erzählen ein. Auch der Tastsinn wird angesprochen, denn einige Alltagsgegenstände lassen sich "erfühlen". Vom porösen Material eines Schwamms bis zur rauen Oberfläche eines Reifens. Ob in der Einzelbetreuung oder der Gruppenstunde: Die Themen Haushalt, Badezimmer, Küche, Obst und Gemüse, Werkzeuge und Garten wecken Erinnerungen. Jede Abbidlung ist um biografische Fragen ergänzt. So starten Betreuungskräfte sofort und ohne Vorbereitung in vergnügliche Aktivierungsrunden.
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