Foto: Werner Krüper
30. Sep 2014 | News
Passende Pflege bieten
Übergewicht und Adipositas sind keine seltenen Phänomene in der Altenpflege und trotzdem für viele Einrichtungen und Pflegende eine Herausforderung. Pflegende sind gefordert, sich pflegerische Besonderheiten bewusst zu machen und einer Stigmatisierung Betroffener entgegenzutreten.

In der aktuellen Oktober-Ausgabe der Zeitschrift Altenpflege benennen die Autorinnen Kerstin Runge und Gabriele Bartoszek Besonderheiten, die bei der Pflege beleibter Pflegeheimbewohner zu beachten sind. Neben pflegerischen Aspekten betonen die Autorinnen die Verantwortung von Pflegekräften, einer Stigmatisierung stark übergewichtiger und adipöser Bewohner entgegenzutreten - denn auch im Pflege- und Gesundheitswesen würden die Betroffenen mit Vorurteilen belegt und erlebten Diskriminierungen. So bestehe die Gefahr der Überbewertung von Adipositas als Krankheitsindikator, so Runge und Bartoszek, "infolgedessen krankheitsbedingte Probleme von Adipösen immer auf ihr Gewicht zurückgeführt werden". Pflegende sollten versuchen, insbesondere schambesetzte Situationen für adipöse Bewohner zu vermeiden - und etwa beim Wiegen die Privatsphäre berücksichtigen.
Neben der nicht-stigmatisierenden Haltung und Kommunikation gegenüber adipösen Bewohnern nennen die Autorinnen folgende Bereiche, in denen Pflegende Besonderheiten beachten sollten:
- Ernährung: Z.B. seien strikte und einseitige Diätformen bei alten Menschen obsolet. Die Zielsetzung präventiver Maßnahmen zur Gewichtsregulation unterscheide sich im Alter von vorherigen Lebensabschnitten. Insbesondere stehe das persönliche Wohlbefinden der Bewohner im Vordergrund.
- Bewegung und Lagerung: Im Rahmen der Prophylaxen und zur Förderung des Wohlbefindens können auch bei adipösen Menschen spezifische Positionierungen zum Einsatz kommen; wie die Oberkörperhochlagerung, Seitenlagerung, Halbmondlagerung, V-Lagerung, T-Lagerung.
- Hilfsmittel, Equipment und Umgebung: Die Umgebungsgestaltung in der Einrichtung sollte von großer Offenheit für die persönlichen Vorlieben der Betroffenen sein und diskriminierende Situationen (z. B. zu kleine Stühle oder Rollstühle) vermeiden. Ergänzende Hilfsmittel wie Armverlängerungen, Reinigungshilfen, Greifsysteme und Anziehhilfen dienen dazu, die Selbstständigkeit des betroffenen Bewohners zu erhalten und zu fördern.

Spiele
Bei uns zu Hause
In Erinnerungen schwelgen und gemeinsam ein gemütliches Zuhause einrichten. Liebevoll gestaltete Möbel auswählen und über die "Kochhexe" oder den "Nierentisch" aus früheren Zeiten miteinander ins Gespräch kommen: All das und vieles mehr hält das Biografiespiel "Bei uns zu Hause" für die Mitspieler bereit. Einfach die "Zimmer" der Wohnung auslegen und schon kann es losgehen. Beim gemeinsamen Einrichten mit Möbeln und Dekorationsgegenständen plaudern die Teilnehmer über Erlebnisse rund um die Themen Wohnen, Arbeit und Freizeit. Neben den visuellen Reizen unterstützen biografische Fragekarten die Spielleitung: Wie sieht Ihr Lieblingssessel aus? Hatten Sie früher einen Kachelofen? Welche Blumen mögen Sie besonders? So gelingt es ganz nebenbei, mehr über die Lebensumstände der Teilnehmer zu erfahren. Und die fachkundigen "Inneneinrichter" sind sicherlich mit viel Spaß dabei!
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